Einige Tage vor dem Festival kontaktiert mich Franziska über die Email-Adresse von Katja und fragt um ein Interview für die Jugendgruppe der DOK Spotters. Wir vereinbaren den Freitag, Der genaue Zeitpunkt sei noch ungewiss. Erst als ich schon das erste Screening gebucht habe, erhalte ich die Info zum Treffpunkt: 11 Uhr im Basislager der Leipziger Volkszeitung, wo das Interview-Setting bereits aufgebaut warten würde. Und ganz höflich versuche ich zu intervenieren, denn es kollidiert bereits mit meinen Plänen. Ganz locker werd ich weitergeleitet an die Kolleginnen und eine Whatsapp-Nachricht erreicht mich am Tag darauf. Mia und Wanda sind mit dem Mikro unterwegs und treffen mich direkt beim Cinestar; kurz vor meinem geplanten Screening.
Nach dem Frühstück streune ich schon viel zu zeitig herum, um auch ja nicht zu spät zu kommen. Die Distanz auf der Karte trügt und ich habe locker eine halbe Stunde Vorsprung. Ein sonniger Morgen in der vom Feiertag spürbar entschleunigten Innenstadt. Es schwemmt mich an folgende Baustelle, die mehr als nur zum Schmunzeln anregt. Als wäre hier eine hintergründige Souffleuse am Fädenziehen, um zu suggerieren: “Yep, hier bist du richtig”.

Die Symbolik der umzäunten Station mit dem Untertitel “Atmen” bringt mich weiter ins Grübeln und dient der Stimmung als Vorbereitung zum Interview. Im inneren Gebäudekomplex verpeile ich anfangs den Aufgang, das Kino liegt im ersten Stock. Die Popcorn-Treppe gibt den entscheidenden Hinweis. Bei der ersten Ticketkontrolle warten bereits zwei Mädels in Winterjacken und schauen in ihre Telefone. “Seid ihr zufällig von den DOK Spotters?” Ich strecke ihnen die Hand entgegen und wir erkennen uns. Ich solle noch etwas warten, sie müssten noch etwas auschecken.
Kurzerhand entschließen wir uns, die Sitzecke am anderen Ende der Etage zu verwenden. Zu laut sei das Geräusch der Rolltreppe. Das Kino ist bis auf die Mitarbeiter:innen noch menschenleer. Die beiden Reporterinnen wirken anfangs etwas verhalten, sind aber top vorbereitet und professionell. Technisch, wie inhaltlich. Nach der geübten Intro kommen die Fragen vom Display und auch ich fühle einen guten Flow. Denn sie triggern die Kernpunkte, die Tücken und Hemmschwellen, die beim Prozess prägnant waren. Und die Thematik war ihnen offensichtlich auch eine Herausforderung. So gesteht Wanda, dass auch sie nach dem ersten Sichten von Lina eine Pause brauchte. Das Thema fordert ganz selbstverständlich Zeit und Luft zum Atmen.
Fünfzen Minuten später ist alles im Kasten und der Smalltalk trägt uns zum Ausgang. Die Sendung wird wahrscheinlich Anfang nächster Woche im MDR-Radio irgendwann laufen. Bei Fertigstellung bekomm ich natürlich den Link. Und sie wünschen mir noch viel Erfolg mit dem Film und eine schöne Zeit in Leipzig. Danke Franziska, Mia und Wanda!
DOK Spotters Leipzig
https://dok-spotters.de/de/2025/10/31/auch-bei-mir-war-die-arbeit-sehr-emotional/

