Als stadtbekannt könnte man Elli wahrscheinlich schon bezeichnen. Auch wenn Bad Zell ein eher überschaubarer Kurort im Mühlviertel ist, wo die Schwiegereltern bis vor Kurzem noch ein Kaffeehaus betrieben haben. Dass sie dort so bekannt ist, liegt aber auch an ihrem offenen und redseligen Charakter – ´privat wie professionell. Als Psychologin tritt sie vielerorts in Kontakt mit den Schicksalen der Menschen und schildert mir heute ihr eigenes. Mit insgesamt sieben Schwangerschaften, unzähligen Eingriffen und mehreren Monaten im Krankenhaus zieht sie eine Bilanz am äußersten Rande einer Statistik unnötiger Komplikationen. Wir staunen über die Vielzahl medizinischer Fachausdrücke und Methoden, wundern uns über die Eigenart der Träume, die Wirkung spiritueller Ideen oder die Königskinder von Koni Oberhauser. All das, obwohl wir nicht wirklich spirituell veranlagt sind oder überhaupt an Hellsichtigkeit glauben.
Mit dem Kaiserschnitt zu Helena hatte 2015 alles prima begonnen. Nach eineinhalb Jahren kam ein Verlust in der achten Woche und gleich darauf die Schwangerschaft zu Mathilda. Schwanger zu werden, war eigentlich nie so das Problem. Nur empfindet sie es immer als zach1. Da wird man so fett und alles ist so anstrengend. Als „mürrische“ Schwangere bezeichnet sie sich selbst, was ihr später noch viel zu hadern gibt. Denn wirkliches Wohlbefinden stellt sich nur selten ein und es ist einem dauernd schlecht. Ein Zustand, der es einer natürlichen Dankbarkeit eher ungemütlich macht.
Doch die Untersuchungen sind alle in Ordnung. Das Organ-Screening und die Nackenfalten, alles passt. Die Übelkeit lässt nach. Nach einer guten Phase und einem Coldplay Konzert heiratet das Paar am 18. November 2017. Zeitgleich erfährt sie von einer Freundin, die ihr Kind in der fünfunddreißigsten verliert. Und dann stellt sich das Gefühl ein, dass irgendwas nicht passt. Sie kann Mathilda nicht mehr spüren. Man beruhigt sich mit dem Fakt der Vorderwandplazenta2, wo sich der Mutterkuchen direkt hinter der Bauchdecke ansiedelt. Klar, da nimmt man die Bewegungen nicht so besonders wahr.
Es ist Dezember, ein Montag. Schon länger hat Elli Mathilda nicht gespürt. Eine Freundin rät an Orangen oder Orangenöl zu riechen. Ein Hausmittel um sie aufzuwecken. Aber keine Chance. Elli wird nervös. Sie ruft die benachbarte Hebamme und bittet sie mit dem Pinard’schen Hörrohr3 den Herzschlag zu überprüfen. Ein trichterförmiges Rohr, ähnlich einem Musikinstrument, das angeblich Auskunft gibt: „Hast du den Stoß grade eben nicht gespürt?“ Im Nachhinein weiß sie, dass die Hebamme selbst verunsichert war und aufmuntern wollte. Am nächsten Tag geht Elli allein zum Frauenarzt.
Das CTG4 wird angelegt und nichts schlägt aus. Es wird geschallt und geschallt. Den Blick wird sie nie vergessen, als der Arzt sie ansieht und mitteilt, dass er keinen Herzschlag mehr sehen kann. Die ersten Gedanken waren nur: „Scheiße, scheiße! Was?“ In diesem Moment kann sie nichts anderes denken. Sie wird ins Nebenzimmer verfrachtet, soll ihren Mann anrufen. Dass dieser just an diesem Tag kein Auto zur Verfügung hat, macht die Situation zusätzlich dramatisch. Zum Glück die Schwiegermutter. Sie müssen sofort ins Krankenhaus fahren, wo der Tod ein zweites Mal bestätigt wird. Und auch die nächsten Schritte organisiert werden.
Elli bewundert ihren Mann. Sie selbst hätte in diesem Zustand nicht mehr Auto fahren können. Es wird ihr nahe gelegt, das Kind auf natürlichem Wege zu gebären. Dabei wurde ihr vor zwanzig Jahren eine übermäßige Spannung der Netzhaut diagnostiziert. Bei zu starkem Pressen bestehe die Gefahr, dass diese reißt. Deswegen der Kaiserschnitt bei Helena. Sofortiges Abchecken in der Augenambulanz. Dort bemerkt ein junger Arzt mit lässigem Jargon: „Mein Vater ist Gynäkologe und wir haben uns schon oft darüber unterhalten. Sowas ist heutzutage nicht mehr State-Of-The-Art. Und siebzehnhundert Gramm sind ja sowas von No-Big-Drama.“
Aber Elli berührt das heute wenig. Man existiert in dieser Zeit in einer Blase. Man kann nicht genau aufschlüsseln, geschweige denn realisieren, was mit einem passiert: „Dann tun die da an dir herumgschaft’ln und sagen, wie du am Besten tun sollst.“ Sie empfehlen ihr, eine Nacht darüber zu schlafen. Die Entscheidung über die natürliche Geburt läge schlußendlich bei der Patientin. Obligatorisches Selbstbestimmungsrecht. Doch es werde in jedem Fall dringend dazu geraten, wegen der physischen, sowie psychischen Heilung.
Sie bekommt einen Ballonkatheter5. Das soll den Muttermund dehnen. Aber es passiert nichts. Am nächsten Tag bekommt sie Tabletten zur Einleitung der Wehen. Sie möchte nicht länger warten, will das Kind so schnell wie möglich auf die Welt bringen. Dann dieser Druck nach unten, ein Gefühl, als müsste man auf’s Klo. Wirkliche Geburtswehen kennt Elli wegen des Kaiserschnitts nicht. Und da kommt auch schon der Kopf. Schnell in den Kreißsaal.
Noch eine Stunde zuvor hatte man ihr gesagt, dass es Tage dauern wird. Jetzt war Mathilda nach zweimaligem Pressen um sechzehn Uhr einfach da. Und dabei passiert auch ein kleines Wunder, das die Geburt extra einfach gestaltet. Mathilda kommt mit einer Glückshaube6 auf die Welt. Statistisch gesehen, wird nur eines von achtzigtausend mit einer völlig intakten Fruchtblase geboren. Im Mittelalter meinte man, dass ein solches Kind vom Glück gesegnet sein wird. Ein skurriler Trost, ob der körperlichen Erleichterung. Elli kann nicht hinsehen. Ihr Mann schon.
Nächstes Problem: die Plazenta löst sich nicht. Eine Curettage wird notwendig. Sofortiges Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten. Ein unsensibler, schräger Vogel, dem es Elli am Ende nicht wirklich krumm nimmt. Die sind halt so und das Klischee bestätigt es. Der Mann vergleicht den anstehenden Eingriff des Ausschabens der Gebärmutter wortwörtlich mit dem Aufräumen eines Kinderzimmers. In der Annahme der Stimmung damit etwas Auflockerndes beizutragen.
Während der OP kümmert sich ihr Mann Michael um Mathilda. Wäscht sie und zieht sie an. Der Verein Pusteblume spendet für solche Fälle eigens genähte Kleidung und liebevolle Accessoires. Dann kommt die Sternenkindfotografin. „Das war wirklich voll wichtig“, beteuert Elli. Sie bekommen ein eigenes Zimmer dafür. Erst jetzt fasst Elli Mut und die Familie betrachtet gemeinsam ihr Kind. Michael erzählt ihr später von den vielen Haaren, die jetzt mit der Haube garnicht sichtbar sind. Und klar. In der dreiunddreißigsten Woche sind sie ja schon fast fertig. Da geht es nur mehr um’s Wachsen. Obwohl Mathilda wegen der Geburt etwas mitgenommen aussieht, ist sie in diesem Moment einfach nur perfekt und wunderschön. Die Eltern nehmen sich Zeit und verabschieden sich gebührend.
Das Angebot für eine Obduktion wird angenommen. Man ist neugierig, ob es sich um eine Erbkrankheit handeln könnte. Ob der Vorfall sich wiederholen könnte. Aber zum Glück nichts dergleichen. Aber mehr Information bringt diese Aktion leider auch nicht. Der Grund der Fehlgeburt bleibt im Dunkeln. Kein Knoten in der Nabelschnur, kein Gendefekt. Selten findet man es raus. Die Meisten wissen es nicht. Pech einfach – einfach Pech.
Die restlichen Schritte sind geklärt, die Prozedur ist überstanden und man darf endlich nach Hause. Spätestens jetzt holt sie die Trauer mit voller Wucht ein. Michi schafft es relativ schnell wieder, in die Öffentlichkeit zu gehen. Elli braucht dazu gefühlte Monate, auch wenn es wahrscheinlich nur Tage oder Wochen sind. Die überschaubare Gemeinde am Land, wo sich Jeder und Jede kennen, macht es nicht einfacher. Nicht selten hat sie das Gefühl ignoriert zu werden. In Kombination mit der Trauer gibt es genügend Tage, an denen sie das Haus nicht verlassen möchte. Nichts ist schlimmer für Elli, als überhaupt nicht darauf angesprochen zu werden. Eine Kälte, die unglaublich weh tun kann. Ein schirches7 Gefühl.
Sechs Wochen später hat Elli immer noch merkwürdige Abgänge. Sie erzählt ihrer Hebamme davon, diese wiederum versucht ihr gut zuzureden und empfiehlt, die Trübsal mit einem sonnigen Tag zu kompensieren. Ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man durchgehend dubiose Schmerzen hat und blutet. Mit den Nerven ziemlich am Ende begegnet sie im Krankenhaus dem gleichen Arzt, der den Ballonkatheter gesetzt hat. Dieser beginnt mit dem Ultraschall und reißt die Augen sofort weit auf: „Sie haben ja noch voll viel Plazenta drinnen!“
Fassungslos erfährt Elli, dass die damalige OP aufgrund des hohen Blutverlustes abgebrochen werden musste. So stünde es zumindest im Bericht, der auch eine Kontrolle nach sechs Wochen empfiehlt. Ratlos über die Ursache dieser Fehlkommunikation nennt Elli die Ärzte „komische Vögel“, weil gewusst hätte sie das schon gerne. Und es macht sich das Gefühl breit, dass Schuldzuweisungen hier elegant aus dem Weg gegangen wird. Einem Kodex entsprechend gegenseitig in Schutz genommen wird. Denn der Bericht hätte es ja vermerkt, mehr gäbe es da nicht zu sagen. Und schlußendlich kann man nur vermuten, dass das Tabu den Ursprung der entgleisenden Beklemmung in der Kommunikation darstellt. Was bleibt, ist ein triefender Rattenschweif, ausgewunden über dem jämmerlichen Begleitschaden und ohnehin zermürbten Subjekt.
Noch am selben Tag wird die erneute Ausschabung durchgeführt. Als Elli aus der Vollnarkose erwacht, sitzt der durchführende Arzt schon neben ihr. Man bedauere, der Eingriff habe wieder nicht vollständig geklappt. Wieder ein zu hoher Blutverlust. Die Plazenta hat sich mit der Gebärmutterschleimhaut verwachsen. Plazenta increta8, ein relativ seltenes Phänomen. Sie solle sich vorerst mal ausruhen und in acht Wochen zu einer Kontrolle kommen.
Nach der Geburt im Dezember sind nun fünf Monate vergangen. Eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie9) findet einen minimalen Rest der Plazenta, der sich ambulant wegschneiden lässt. Lange kann Elli keine Schwangeren mehr sehen. Bekommt jedes Mal ein komisches Gefühl, wenn sie Helena in die Spielgruppe bringt. Nicht die Babies, sondern die dicken Mütter seien es. Aber Neid sei das falsche Wort dafür. – Offenbar erholt sich das Paar einigermaßen, denn die Zuversicht nimmt zu und sie werden bald wieder schwanger. Weder zum Trost oder als Flucht, eher des Alters wegen, meint Elli. Mit sechsunddreißig ticke die Uhr nun einmal.
Es folgt eine kurze Schwangerschaft. In der zehnten Woche ist kein Herzschlag mehr wahrzunehmen. Eine unrunde Fruchthülle das Problem. Auch eine Hormonkur half nicht. Ihre Annahme, dass dauernde Übelkeit ein positives Zeichen sei, erwähnt Elli mit einem verhärteten Schmunzeln. Der Abort erfolgt zu Hause und mittels Tabletten – ziemliche Hämmer. Sie kommt vor lauter Bluten nicht mehr aus dem Klo raus. Irgendwann kollabiert sie und ihr Mann ruft die Rettung. Alles ziemlich dramatisch. „Ich hab mich nie in Lebensgefahr gefühlt, aber es war schon hardcore.“
Sie wird vorerst stationär aufgenommen und untersucht. Zuerst muss abgewartet werden, bis sich die Blutung legt, um sechs Wochen später eine weitere Curettage durchführen zu können. Wieder bekommen die Ärzte nicht alles raus. Doch Elli ist um ein Vielfaches gefasster als damals bei Mathilda. Irgendwie habe sie das Emotionale schon alles aufgebraucht. Das klingt jetzt irgendwie blöd, aber im Vergleich hat es ihr nicht so wehgetan.
Die Narben seien das Problem. Je mehr Eingriffe die Gebärmutter erlebt, desto mehr Spuren bleiben. Als Resultat können Komplikationen auftreten. So hinterlassen Ausschabungen und auch Kaiserschnitte Narben, wo sich die Plazenta festsetzen, verkeilen oder verwachsen kann. Elli erklärt mir im Laufe des Gesprächs noch viele Fachausdrücke, wie Cerclage10, Ring-Pessar11 oder Konisation12. Sie umreißt die Definitionen klar und deutlich, hat alles am eigenen Körper erfahren müssen.
Warum? Weil die Schwangerschaft zu Regenbogenkind Konstantin alles andere als unkompliziert verläuft. Unregelmäßige Schmierblutungen13, Angst bei jedem Nieser, Paranoia. Dann: ein Scheiß nach dem anderen. Man stellt fest, dass Elli eigentlich keinen Gebärmutterhals mehr besitzt. Eine erneute Information, die an ihr vorbeiging. Nach einer stärkeren Blutung folgt die Einlieferung in der fünfzehnten Schwangerschaftswoche. Man stellt eine Placenta praevia14 fest, die wieder mit der Gebärmutterschleimhaut verwachsen ist. Eine Anomalie, wo die Plazenta den Muttermund teilweise verschließen kann. „Dann drückt der Babykörper auf die Plazenta, was zu einem Blutsturz führen kann. Psychologisch kann es irrsinnig viel mit dir machen, wenn du aufwachst und dein Bett ist voller Blut“, erinnert sich Elli.
Ab der vierundzwanzigsten Woche bleibt sie durchgehend im Krankenhaus. Drei Monate lang. Ihr ganz persönlicher Lockdown während draußen die Welt still steht. Als Dauer-Residentin kennt sie bald sämtliche Ärzt*innen, das Pflegepersonal und hört die Geschichten vieler Patient*innen. Sie muss viel liegen, absolut vorsichtig sein. Ein kritischer Zustand. Man feiert jede überstandene Woche. Ab der vierundzwanzigsten stehen die Lebenschancen in der Regel gut. Konstantin kommt bei 34+3.
Im Nachhinein habe sie die Zeit tatsächlich auch genießen können. Aber oft habe sie sich die Frage gestellt, ob ein geknicktes Karma hier eine Rolle gespielt haben mag. Denn die zwei gewollten Abbrüche in ihrer Jugend wären ja mittlerweile mit den zwei Abgängen abgegolten gewesen. Nicht ganz logisch, dieses Karma. Oder wieviel läuft da psychosomatisch? Wenn sie es geschafft hätte, trotz der vielen Stolpersteine und der konstanten Übelkeit, mehr Dankbarkeit an den Tag zu legen, wäre es dann anders verlaufen? – „Hätte Hätte Fahrradkette“ würde ihre Tochter Helena jetzt sagen und wir nicken beide anerkennend.
Immer wieder erwähnt Elli ihre Träume. Lebhafte und teils verheißungsvolle Träume. Jeden ihrer Schwangerschaftsverluste habe sie im Vorhinein irgendwie geträumt. Da war einmal dieser Strand und das warme Wasser, das sich beim Aufwachen als nächtliche Blutung im Bett herausstellte. In der Zeit zu Mathilda war tatsächlich ein totes Kind vaginal aus ihr rausgekommen. Und auch bei Konstantin hatte sie einen bösen Traum, der sich aber nicht bewahrheitete.
Nebenbei bemerkt Elli schmunzelnd, dass sie sich eigentlich dauernd selber widerspricht. Denn einerseits betont sie, überhaupt nicht spirituell zu sein und auf der anderen Seite hat sie überall Geschichten von Energetikern und hellsichtigen Personen, die ihr geholfen haben. Aber manchmal braucht man das halt auch ein bisschen. So rät ihr eine Energetikerin während der Schwangerschaft zu Konstantin, auch den verlorenen Kindern Namen zu geben. Elli bittet die Verstorbenen die aktuelle Schwangerschaft zu beschützen, schreibt ihnen Briefe und entschuldigt sich, dass sie sie damals nicht wollte. Wünscht ihnen, dass sie über andere Seelenwege einen passenden Platz gefunden haben mögen. In einem Ritual verbrennt sie die Briefe und lässt sie in einem Fluß davon treiben. Klassisch eben.
In der harten Zeit zu Konstantin stützt sie eine hellsichtige Freundin mit positiven Zusprüchen. Er wird ein ganz lebhaftes Kind sein, alle werden entzückt sein. Sie sähe das kommen und alles werde gut. Und tatsächlich: es bestätigt sich. Ebenso kommen an dieser Stelle die Bilder von Koni Oberhauser ins Spiel, die mir schon beim Betreten des Hauses von einigen Wänden runter lachten. Stilistische Zeichnungen von Königskindern, verschiedenen Figuren. Mal allein, mal in der Gruppe. Mal als Familienportrait, andere in konkreten Situationen. Eines mit Konstantin, der auf einer Wolke spaziert.
Sie zeigt mir eine Karte mit drei Leuten, einer liegenden Katze mit weißen Punkten und einer weißen Figur, die hinter einem Vorhang hervorragt. Ein ungewöhnliches Hochzeitsgeschenk von Koni damals. Im Trubel der Feierlichkeiten blieb die Karte unberührt und erst viel später realisieren sie die wunderliche Analogie: es gab während der Schwangerschaft mit Mathilda tatsächlich einen Vorfall mit einer Katze, die ihnen Flöhe ins Haus brauchte. Sie mussten deswegen das ganze Haus räuchern. Die drei Personen: beide Eltern mit Helena. Hinterm Vorhang: ein Geisterkind.
Es folgen noch einige Anekdoten zu den anderen Bildern. Viele lassen eindeutige Assoziationen zu, lassen staunen, wie sich ´so mancher Reim auf reale Personen oder erlebte Situationen machen lässt. Auf die Frage, ob sich Koni ihrer visionären Gabe bewusst sei, höre ich nur, dass sie immer nur dann malt, wenn sie das richtige Gefühl dazu hat. Wenn sie muss oder soll, kommt nichts dabei raus. Ihre Bilder kann man in der Linzer Altstadt finden.
Heute steht ein Feigenbaum für Mathilda im Garten. Ein Blutahorn für Konstantin. Auf Social Media postet Elli zu jedem Sternengeburtstag eine kurze Meldung. Mathilda soll im Bewusstsein bleiben. Die Leute sollen wissen, dass über sie gesprochen und an sie gedacht werden darf. Auch beim Tod ihres Vaters hat sich Elli jedesmal gefreut, wenn jemand auf sie zukam. Egal wie, Hauptsache kein Schweigen. „Es geht darum, dass die Betroffenen wissen, dass man gedanklich bei ihnen ist, dass es einem nicht wurscht ist, was ihnen passiert ist.“, sagt Elli. Das soll ihre Message sein.
verein-pusteblume.at - Österreichweiter Verein zur Unterstützung von Sterneneltern.
koni-oberhauser.at – Künstlerin aus Linz. Bekannt für ihre Bilder und Zeichnungen ihrer Königskinder.
- „Zach“ – Umgangssprachlich, osterzgebirgisch, bairisch: zäh, auch übertragen für mühsam. (Quelle: Wiktionary) ↩︎
- Vorderwandplazenta: Je nach Ort der Einnistung der Eizelle, bildet sich die Plazenta. Dies kann auch an der Vorderwand, sprich hinter Bauchdecke, passieren. (Quelle: eltern.de) ↩︎
- Das Pinard’sche Hörrohr ist ein Trichter aus Holz, dessen Anlegen auf den Bauch der Schwangeren die kindlichen Herztöne hörbar macht. (Quelle: Hebammenzentrum.at) ↩︎
- Kardiotokografie (englisch Cardiotocography; CTG). Verfahren zur gleichzeitigen Aufzeichnung der Herzschlagfrequenz und Wehentätigkeit (griechisch: tokos). (Quelle: Wikipedia) ↩︎
- Ballonkatheter – Methode in der Geburtshilfe, wobei ein oder zwei, mit Kochsalzlösung gefüllte Ballons eingeführt werden. (Quelle: Wikipedia) ↩︎
- Glückshaube – (Quelle: swissmom.ch) ↩︎
- „Schirch“ – Österreichischer Dialekt für „hässlich“ ↩︎
- Plazenta increta– Teilweise Verwachsung der Plazenta in die Uteruswand (Quelle: barmherzige-hedwig.de) ↩︎
- Hysteroskopie – Gebärmutterspiegelung (Quelle: gesundheit.gv.at) ↩︎
- Cerclage – (Deutsch: Gebärmutterhalsumschlingung) Mittels eines Rings wird der Gebärmutterhals fixiert, um ein frühzeitiges Öffnen des Muttermundes zu verhindern. (Quelle: frauenaerzte-im-netz.de) ↩︎
- Ring-Pessar – Ring zur Stabilisierung des Gebärmutterhalses. Nicht operative Behandlungsmethode mit ähnlicher Wirkung, wie Cerclage. (Quelle: pessartherapie.de) ↩︎
- Konisation – Kegelförmige Ausschneidung der Mündung des Gebärmutterhalses. Typischer Eingriff bei HPV-Patientinnen. (Quelle: frauenaerzte-im-netz.de) ↩︎
- Schmierblutung – Oft hormonell bedingte Zwischenblutung. Meist schwach, mitunter auch stärkerer bräunlicher Ausfluss. (Quelle: netzdoktor.at) ↩︎
- Placenta praevia – Hierbei sitzt die Plazenta im unteren Bereich und bedeckt dabei die Öffnung des Gebärmutterhalses oder Muttermundes (Quelle: msdmanuals.com) ↩︎