Jüngste Geschichten

#20 Die starke Mutter

Überpünktlich schlittere ich in den Kreis des abklingenden Mittagessens, wo mir sofort Kaffee und Mehlspeise angeboten werden. Als sich die zwei Söhne noch verabschieden, befinde ich mich schon mitten im Gespräch mit deren Vater Franz. Leidenschaftlicher Musiker. Genauso wie seine Tochter Maria, durch die ich aufmerksam gemacht und eingeladen wurde. Ihre Mutter Elisabeth sei schon etwas nervös...

#18 Beerdigungsinstitut Komet

Der in Wels ansässige und in ganz Oberösterreich tätige Familienbetrieb lässt bereits beim Betreten des Schauraums eine recht authentische und professionelle Atmosphäre erahnen. Der Geschäftsführer sei noch unterwegs, ich dürfe aber gerne Platz nehmen. Binnen weniger Sätze erzählt mir die noch angehende Bestatterin bereits die Grundrisse ihrer Lebensgeschichte und wie sie zu dieser Berufswahl kam...

Tonspur Version eins

Fühlt sich an, wie ein monumentaler Moment. Größer kann ich’s derzeit nicht ausdrücken. Der gestrige Abend hat nach einem „Okay, let’s go for another step“ eine richtiggehende Sogwirkung erzeugt. Ein Schieben und Suchen, Kürzen und Interpretieren. Immer auf der Suche nach Struktur und Verbindungen. Nach möglichen Aussagen und einer Linie. Viele Stunden später bekommt man...

#17 Freiheit und das Paradies

Ein fantastisches Holzhaus in Hanglage irgendwo im Mühlviertel. Eine großzügige Terrasse mit Blick auf einen paradiesischen Garten und den angrenzenden Wald. Hanna nimmt sich Zeit, weil auch sie es für besonders notwendig hält, ihre und diese Geschichten zu erzählen. Auch wenn es zarte Gemüter schockieren könnte, erleben genügend Frauen solche Szenen. Auch ihr wäre geholfen gewesen, vorab mehr...

#15 Doch ein bisserl unsterblich

Über abermals unbekannte Ecken kommen wir in Kontakt und ich sehe die Webseite von Julia. Sternendoula, Mentaltrainerin und Sternenmama. Die Texte einfühlsam und pointiert, ein professionelles Angebot mit Takt und Charisma. Auch der Austausch per Mail wirkt von Anfang an leichtfüßig, als würde man sich schon kennen. Mit dieser Vorfreude plane ich einen kleinen Marathon an Interviews, der mich von...

#7 Der goldene Stift und die neue SuperKraft

Es ist ein frühlingshafter Sonntag und ich lehne mich aus dem Fenster. Den Weg beschreibend. Eine lachende Stimme im Ohr. Ein adrett gekleideter Mann schlendert vor dem Café vorbei und telefoniert auch. Ich verkneife mir das Rufen. Das stimmt nicht überein, das kann er nicht sein. Und dann: farbenfroh und gleich nach oben winkend biegt er um die Ecke: David Weichenberger. Mit oberösterreichischen...

#12 Hätte Hätte Fahrradkette

Als stadtbekannt könnte man Elli wahrscheinlich schon bezeichnen. Auch wenn Bad Zell ein eher überschaubarer Kurort im Mühlviertel ist, wo die Schwiegereltern bis vor Kurzem noch ein Kaffeehaus betrieben haben. Dass sie dort so bekannt ist, liegt aber auch an ihrem offenen und redseligen Charakter – ´privat wie professionell. Als Psychologin tritt sie vielerorts in Kontakt mit den Schicksalen der...

#13 Von der Bekundung der Scheiße zur Rückkehr des Lachens

Eigentlich war es immer schon unmöglich gewesen. Endometriose1, die immer wieder zu Komplikationen führt. Und eigenartigerweise bleibt auch die Regelblutung immer wieder genau so lange aus, bis sie einen Schwangerschaftstest macht. Natürlich immer negativ. Eine schräge Routine, um das hohle Prozedere einzuläuten. Psychosomatischer Schnickschnack zum Hohn einer ohnehin beschissenen Diagnose:...

#14 Der blinde Fleck der ehrlichen Werkzeuge

Sie hat extra nochmal nachgesehen auf der Dropbox und die Fotos bestätigen, dass es tatsächlich schon wieder acht Jahre her ist. Eine durchwachsene Zeit mit vielen neuen Erfahrungen. Die Anstellung als Theaterpädagogin in Bayern, vorerst für einen Sommer lang. Dann die bald toxische Beziehung. Als damals gastierende Randfigur und alter Freund war auch ich Zeuge einiger Passagen, kenne die groben...

Hemmschwelle und Machbarkeit

Allmählich kehrt sowas wie Routine ein. Zumindest beim Schreiben, wo sich ein gewisser Workflow etabliert hat. Das stichwortartige Transkribieren geht passagenweise schon fast in Echtzeit und doch muss man immer wieder Pausieren und Rückspulen. Einordnen und Zitate rausheben, Bilder und Formulierungen notieren. Auch die Tonspur wird im selben Aufwischen gleich in semantische Cluster strukturiert...

Über das Projekt

Das Projekt sammelt Geschichten und Stimmen zum Thema ‘Sternenkinder’ und möchte dies in Form von Audioaufnahmen zu einem Animationsfilm verarbeiten.

Die gesammelten Ergebnisse der Gespräche, sowie Einblicke in das Handwerk des Animationsfilms sollen über diese Webseite einem interessierten Publikum zugänglich sein. Ebenso soll dieses Archiv betroffenen Menschen als Inspiration und therapheutische Anlaufstelle dienen.

Das hier beleuchtete Phänomen ist kein Seltenes, und gerät als gesellschaftliches Tabu oft in eine prekäre Nische, die zu seelischen Schieflagen führen kann. Für den Film und die Sammlung werden Menschen gesucht, die anderen Betroffenen neue Sichtweisen und heilende Perspektiven schenken wollen.